Bauhaus Museum Dessau offener Wettbewerb

  • Projektzeitraum
    2015
  • Nutzfläche
    6722 m² BGF
  • Bauherr
    Stiftung Bauhaus Dessau
  • Leistung
    Wettbewerb

Ein Museum, das gleichzeitig Ideenwerkstatt und Forschungslabor für alle Menschen sein soll. Das Museum soll die Menschen bewegen. Die Bauhausidee möchte aktualisiert werden und wenn, wie Walter Gropius sagte:

„Die Baukunst ein Spiegel des Lebens und der Zeit ist“, dann brauchen wir eine zeitgemäße Umsetzung in Architektur.

Die Aufgabe

Ein Museum für die Schätze des Bauhaus

Der Neubau des Bauhaus Museums soll die touristische, kulturelle und architektonische Ausstrahlung und Anziehungskraft der Dessauer Innenstadt stärken und aufwerten. 

Ein besonders attraktives städtebauliches Ensemble soll entstehen, das den gestalterischen und funktionalen Ansprüchen des Bauhaus Museums Dessau und der Innenstadt gleichermaßen gerecht wird und einen Identität stiftenden, nachhaltigen Beitrag zum Bauhausort leistet.

Die Idee zum Bauhaus heute

Das Bauhaus, als ein Impuls der Gesellschaftsgestaltung und des Bauens, hat in einer schicksalsschweren Zeit Mitteleuropas mit großer Kraft nach den menschlichen Maßstäben gesucht und bekam dafür von seinen Widersachern nur eine kurze Zeit bis zur endgültigen Schließung im Jahre 1933. Sozialpolitische, wirtschaftliche, industrielle und schönheitsbezogene Einseitigkeiten und Verfestigungen haben die Idee des Bauhauses geschwächt und damit seine ursprüngliche Fülle und Tiefe reduziert. Der Wettbewerb für ein Bauhaus Museum in Dessau kann neue Zeichen für das Menschengemäße in der Baukunst setzen, das die Bauhäusler so sehr gesucht haben. 

Die Wiedervereinigung aller werkkünstlerischen Disziplinen war ein Ziel des Bauhauses. Dafür müssen Grenzen überwunden werden, z.B. Grenzen zwischen Alltag und künstlerischer Erhöhung. Eine neue Empfindsamkeit, die versucht, einen Ausdruck für diese Nahtstellen und Grenzverhältnisse zu finden ist unser Anliegen heute.

Der größte Dialog, der sich in jedem Menschen zwischen dem wesenhaft Geistigen und der Materie ereignet, manifestiert sich in der Architektur.

Als einen bescheidenen Beitrag zum „Hoffnungsprozess Bauhaus“ betrachten wir unseren Wettbewerbsentwurf. 

Die Architektur - Raumprogramm

Der vorliegende Entwurf zeigt sich in seiner Formensprache bewusst offen, bewegt und anregend für den Betrachter und für den Nutzer. Der einladende Charakter verbindet sich mit den Menschen, weil ihm die Formen und Farben, die leichte Durchlässigkeit der Gebäudehülle freundlich entgegenkommen. Die Geste des Gebäudes bleibt leicht und streckt sich in einem feinen rhythmischen Spiel von Licht und Schatten, von Formen und Erlebnis in die Fläche des umgebenden Parkgeländes.

Vorbild für die Gebäudehülle ist das Thema „Entmaterialisierung“. Die Bauweise ist einfach: massive Bauweise, eine semitransparente Glasfassade, die bedruckt oder farbig die gestalterischen Ansprüche erfüllt. Das Dach kann sich aus transluzentem Beton nach oben öffnen. In einer weiteren Überarbeitung kann geprüft werden, ob und wie sich eine Terrasse über dem Café nach oben einfügt.
Der vorliegende Entwurf schafft  keine Hemmschwellen auf dem Museumsgelände für Menschen aus der Stadt und aus dem Park. Das Museum kann besucht werden; es kann ebenso nicht besucht, aber erlebt werden, indem man einfach hindurch spaziert. Der Empfangsbereich liegt zentral und gegenüber der Ratsgasse. Die Straßenflucht lädt mit den bestehenden Baumreihen zur Durchsicht und die Gebäudeteile zur Einsicht ein. Eine einladende offene Treppe führt den Besucher in die Ausstellungsbereiche, auf dem Zwischenpodest ist eine erste Orientierung möglich. Die elliptischen Formen der Präsentationsflächen öffnen sich weich nach Norden und nach Süden, werden über den sich überschneidenden Knotenpunkt vertikal erschlossen und von oben nach unten belichtet. Die Ausstellungsflächen sind weitgehend frei von Tageslicht oder je nach Ausstellungskonzept durch Verschattung abzudunkeln. Anlieferung, Logistik und Transporte funktionieren barrierefrei über einen Aufzug ins Untergeschoss.

Wir stellen uns einen lebendigen Ort vor, an dem ganz selbstverständlich teilgenommen werden kann an den Arbeitsprozessen, Workshops  und weiteren Angeboten, die über den Außenraum des Amphitheaters  in den Park hineinspielen und dem Betrachter entgegenkommen. Der Park soll umgebend und hinführend einbezogen sein in das gesamte Museumsareal.

Was wir mit unserem Entwurf  anbieten wollen, ist eine einfache Ausdrucksform lebendiger Formensprache, die sich beziehungsfreundlich ausdehnt, in den Park, in die Stadt und in die Herzen der Besucher.


Unsere Leistungen


Im Projekt-Team


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