Der Städtebau
Der Bauplatz zwischen der sachlichen Ästhetik der Nationalgalerie und dem Formenkanon der Philharmonie verlangt eine klare Geste.
Das Museum des 20. Jahrhunderts legt sich mit einer elementaren Form in diesen Zwischenraum hinein. Die Höhenentwicklung schafft einen angemessenen Bezug zu den seitlich stehenden Architekturdenkmälern von Mies van der Rohe und Hans Scharoun. Im Zusammenspiel von geschlossenen und transparenten Oberflächen entsteht ein vielschichtiger Baukörper, der immer neue Durchblicke anbietet und die städtebaulichen Zusammenhänge erlebbar macht. Die stadtraumbildenden Kanten und Linien werden aufgenommen und bilden einen klaren Anschluss an die Potsdamer Straße und den Mathäikirchplatz.
Das Museumsinnere
Die Kunst stapelt sich sinnbildhaft in großen Kisten, nach außen monolithisch elementar und nach innen fein gegliedert. Diese Gefäße der Kunst sind als "white cubes" so gestapelt, dass eine "transitorische Architektur" entsteht, im Inneren ein großartig offener lichtdurchspülter Raum, der über Brücken und Stege für den Besucher zum Erlebnisraum wird. Die große Terrasse im II.Obergeschoss und die hellen Zwischenräume, mit den großen ruhigen Wandflächen bieten einen zusätzlichen Raum für Skulptur und Installationen.
Die Konstruktion
Die Rahmen- und Deckenkonstruktion ist massiv, die Außenwände in den öffentlichen Raum aus einer Stampflehmwand archaisch, plastisch und unmittelbar aus Lehm, Ton und Erde fein geformt. Raumklima und Feuchteregulierung sind wertvolle und nachhaltige bauphysikalische Effekte.