Wettbewerb Nationalgalerie20 in Berlin Stampflehmbau

  • Ort
    Berlin
  • Projektzeitraum
    2015
  • Nutzfläche
    25.383 m² BGF
  • Bauherr
    Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages

Terra Cruda - Der Aufbruch der Kunst im 20. Jahrhundert lebt in der Zeit und mit der Zeit. Die Architektur will diesen Umbruch anschaulich und erlebbar machen. Durch langsame Erosion wird sich die massive bis zu 2 m starke Stampflehmwand des neuen Museums mit der Zeit verändern. Umformung als Ausdruck von Evolution und natürliche Schönheit. Ein ständiges Werden und Vergehen wird ablesbar. In diesem Kontext von Vergänglichkeit wird die Kunst als Zeugnis ihrer Zeit für den Besucher in ganz neuer Weise erlebbar.

Der Städtebau

Der Bauplatz zwischen der sachlichen Ästhetik der Nationalgalerie und dem Formenkanon der Philharmonie verlangt eine klare Geste.

Das Museum des 20. Jahrhunderts legt sich mit einer elementaren Form in diesen Zwischenraum hinein. Die Höhenentwicklung schafft einen angemessenen Bezug zu den seitlich stehenden Architekturdenkmälern von Mies van der Rohe und Hans Scharoun. Im Zusammenspiel von geschlossenen und transparenten Oberflächen entsteht ein vielschichtiger Baukörper, der immer neue Durchblicke anbietet und die städtebaulichen Zusammenhänge erlebbar macht. Die stadtraumbildenden Kanten und Linien werden aufgenommen und bilden einen  klaren Anschluss an die Potsdamer Straße und den Mathäikirchplatz.

Das Museumsinnere

Die Kunst stapelt sich sinnbildhaft in großen Kisten, nach außen monolithisch elementar und nach innen fein gegliedert. Diese Gefäße der Kunst sind als "white cubes" so gestapelt, dass eine "transitorische Architektur" entsteht, im Inneren ein großartig offener lichtdurchspülter Raum, der über Brücken und Stege  für den Besucher zum Erlebnisraum wird. Die große Terrasse im II.Obergeschoss und die hellen Zwischenräume, mit den großen ruhigen Wandflächen  bieten einen zusätzlichen Raum für Skulptur und Installationen.

Die Konstruktion

Die Rahmen- und Deckenkonstruktion ist massiv, die Außenwände in den öffentlichen Raum aus einer Stampflehmwand archaisch, plastisch und unmittelbar aus Lehm, Ton und Erde fein geformt. Raumklima und Feuchteregulierung sind wertvolle und nachhaltige bauphysikalische Effekte.


Unsere Leistungen


Im Projekt-Team


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